Beitragsserie zur „grossen Gesundheit“
Teil 2: Ernährung und Verdauung
a) Fasten
Hallo erstmal und vielen Dank fürs reinlesen. Vielleicht findest du es merkwürdig, dass ich einen Artikel über Ernährung und Verdauung mit dem Thema Fasten beginne. Aber wir wollen hier ja von der Heilwirkung der Nahrung sprechen und so wie die Welt geworden ist, gehört das Fasten, also die zeitweise Unterbrechung der Nahrungszufuhr, zu den größten Heilern überhaupt.
Schon Hippokrates von Kos (um 370 v. Chr.), berühmtester Arzt des Altertums und „Vater“ der modernen wissenschaftlichen Medizin wird folgende Aussage zugeschrieben: „Wer stark, gesund und jung bleiben und seine Lebenszeit verlängern will, der sei mäßig in allem, atme reine Luft, treibe tägliche Hautpflege und Körperübung, halte den Kopf kalt, die Füße warm und heile ein kleines Weh eher durch Fasten als durch Arznei.“
Bevor ich weiter in dieses Thema einsteige, möchte ich kurz darüber schreiben, was ich unter „wissenschaftlich“ verstehe. Eine Sache, ein Vorgang, eine Erkenntnis ist dann „wissenschaftlich“, wenn sie sich unter den gleichen Bedingungen stets gleich wiederholen lässt.
Es ist zum Beispiel eine wissenschaftlichen Erkenntnis, dass Wasser bei 100 Grad Celsius zu kochen beginnt. Bei exakt 100 Grad geht es von der flüssigen in den gasförmigen Zustand über. Da der Luftdruck dabei auch noch eine Rolle spielt (er zählt zu den Bedingungen für das Experiment „Wasser vom flüssigen in den gasförmigen Zustand überführen“), muss dieser immer gleich sein.
Bei den Belangen der menschlichen Gesundheit ist es offensichtlich mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht so einfach, sonst würde es nicht so viel Angstmacherei, Halbwahrheiten und Aberglauben in Fragen der Gesundheit geben.
Ich versuche, euch ein Beispiel für Wissenschaftlichkeit in Medizin und Heilkunde im Bezug aufs Fasten aus meiner eigenen Erfahrung zu geben :
Bis zu meinem 27. Lebensjahr litt ich an einem sehr lästigen Heuschnupfen, der mir den kompletten Sommer verderben konnte.
Irgendwann in der Schulzeit habe ich zufällig herausgefunden, dass, wenn ich morgens nichts esse, also auf mein Frühstück verzichte (sehr zum Unwillen meiner Großmutter, die ein Frühstück für die wichtigste Mahlzeit im Tagesablauf eines Schulkindes hielt), mein Heuschnupfen dann weg oder zumindest fast komplett weg war.
Dies geschah jedesmal, wenn ich meine kleine Hungerkur von 4-5 Stunden unternahm. Heute würde man das wohl als „Intervallfasten“ bezeichnen. Das Ergebnis meines kleinen Selbstversuches (Heuschnupfen weg nach wenigen Stunden der Nahrungskarenz) war jedes Mal das gleiche. Deshalb bezeichne ich die Methode als wissenschaftlich.
Erstaunlich, oder? Später, in meiner Akupunktur-Ausbildung habe ich gelernt, dass die alten Chinesen schon vor tausenden von Jahren Zusammenhänge zwischen Lunge und Dickdarm herausgefunden hatten und diese Zusammenhänge in einem eigenen Meridian (Lunge-Dickdarm) beschrieben haben.
Zwei weitere Ärzte, die in Medizinstudium und Facharztausbildung ignoriert werden, die aber dafür in totaler Übereinstimmung mit Hippokrates sind, sind Dr. Otto Buchinger und Dr. med. Hellmut Lützner.
Dr. Lützner schreibt schon seit 40 Jahren Bestseller wie z.B: „Wie neugeboren durch Fasten“ 1). Dieses Buch fiel mir durch Zufall während des Studiums in die Hände. Damals hatte ich (ausser meinem hartnäckigen Heuschnupfen) keine Krankheiten. Die Fastenkur machte ich aus sportlichem Ehrgeiz und weil ich total fasziniert war von der Idee, dass man 7 oder sogar 14 Tage nichts essen kann.
Eigentlich will ich mir diese ständigen Seitenhiebe auf unser staatliches Gesundheitswesen verkneifen, aber ich kann euch zumindest sagen, dass von rechts wegen bei allen möglichen chronischen Krankheiten zunächst mal eine Fastenkur indiziert wäre.
Otto Buchinger hat bei sich selber eine schwere rheumatische Erkrankung durch Fastenkuren vollständig ausgeheilt und war danach so begeistert von der Methode, dass er als Fastenarzt berühmt wurde. Noch heute gibt es am Bodensee eine Buchinger-Klinik, die in dritter Generation geführt wird. Privat. 2)
Beispiele für weitere (Zivilisations-)Krankheiten, bei denen Fasten sinnvoll ist, sind Bluthochdruck, Diabetes, chronische (Gelenk)Entzündungen, Immunschwäche, Akne im Erwachsenenalter uvm.
Eine milde Form des Fastens ist das Intervallfasten, bei dem z.B. 8 Stunden am Tag gegessen wird und 16 Stunden am Tag nicht. Ein sehr spannendes Buch zu diesem Thema kommt übrigens mal wieder von einem Japaner: „Ein leerer Magen macht gesund.“ (2)und der russischen Ärztin Galina Schatalova „Wir fressen uns zu Tode“(3).
Auch von meinem Lieblingsmeister OSHO kommt die Aussage, dass nur ein kleiner Teil der Menschheit durch Verhungern stirbt. Der weitaus grössere Teil stirbt an Überernährung.
Also, ich will euch jetzt wirklich nicht den Spass an gutem Essen und Trinken verderben. Aber solltet ihr zufällig irgendwelche Zipperlein haben, Schmerzen, kleinere oder größere Krankheiten, dann versucht es mit dem Fasten, bevor ihr zum Arzt rennt und euch irgendwelche Pillen aufschreiben lasst.
Eine wunderbare Zusammenstellung dieser Erkenntnisse findet ihr in einer Arte Doku vom 06.03.2015
Als weitere lesenswerte Bücher empfehle ich euch:
Galina Schatalova:Wir fressen uns zu Tode: Das revolutionäre Konzept einer russischen Ärztin für ein langes Leben bei optimaler Gesundheit
und
Yoshinori Nagumo:Ein leerer Magen macht gesund: Wie wir ein machtvolles Gen aktivieren
Quellenangabe:
1)Hellmut Lützner: Wie neugeboren durch Fasten
2)Otto Buchinger: Das Heilfasten: und seine Hilfsmethoden als biologischer Weg, und: https://www.buchinger.de